Rott am Inn

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Wappen Deutschlandkarte
Rott am Inn
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rott a.Inn hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 59′ N, 12° 8′ OKoordinaten: 47° 59′ N, 12° 8′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Rosenheim
Verwaltungs­gemeinschaft: Rott am Inn
Höhe: 481 m ü. NHN
Fläche: 19,57 km2
Einwohner: 4257 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 218 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83543
Vorwahl: 08039
Kfz-Kennzeichen: RO, AIB, WS
Gemeindeschlüssel: 09 1 87 170
Gemeindegliederung: 32 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kaiserhof 3
83543 Rott a.Inn
Website: rottinn.net
Erster Bürgermeister: Daniel Wendrock (parteilos)
Lage der Gemeinde Rott a.Inn im Landkreis Rosenheim
KarteChiemsee (Gemeinde)Chiemsee (Gemeinde)ChiemseeÖsterreichLandkreis AltöttingLandkreis EbersbergLandkreis ErdingLandkreis MiesbachLandkreis MünchenLandkreis Mühldorf am InnLandkreis TraunsteinRosenheimRotter Forst-SüdRotter Forst-NordAlbachingAmerangAschau im ChiemgauBabenshamBad AiblingBad EndorfBad FeilnbachBernau am ChiemseeBrannenburgBreitbrunn am ChiemseeBruckmühlEdlingEggstättEiselfingFeldkirchen-WesterhamFlintsbach am InnFrasdorfGriesstättGroßkarolinenfeldGstadt am ChiemseeHalfingHöslwangKiefersfeldenKolbermoorNeubeuernNußdorf am InnOberaudorfPfaffing (Landkreis Rosenheim)Prien am ChiemseePruttingRamerbergRaublingRiederingRimstingRohrdorf (am Inn)Rott am InnSamerbergSchechenSchonstettSöchtenauSoyenStephanskirchenTuntenhausenVogtareuthWasserburg am Inn
Karte

Rott am Inn (amtlich Rott a.Inn) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Sie liegt etwa auf halbem Weg zwischen der kreisfreien Stadt Rosenheim im Süden und der Stadt Wasserburg im Norden (jeweils ca. 15 km). Der Hauptort Rott a.Inn ist Sitz der Gemeindeverwaltung und der Verwaltungsgemeinschaft Rott am Inn.

Der Hauptort liegt an der Hangkante des Inngrabens oberhalb des Rosenheimer Beckens.

Gemeindegliederung

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Es gibt 32 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):

Nachbargemeinden

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Pfaffing Ramerberg
Emmering Kompass Griesstätt
Rotter Forst-Nord
(gemeindefreies Gebiet)
Schechen

Das Klima des südbayerischen Alpenvorlandes zeichnet sich durch einen merklichen kontinentalen Einschlag aus. Das bedeutet neben einer ergiebigeren Niederschlagstätigkeit im Sommer auch zahlenmäßig geringeres Auftreten eines Wetterumschlags, größere Häufigkeit von Hochdrucklagen mit östlicher Luftzufuhr, Letzteres vor allem im Winterhalbjahr. Doch werden noch ca. 60 % der Sonnenscheindauer im Sommer an Tagen mit ergiebigen Gewitterschauern erreicht, die dann aber meist den Abschluss eines vorher schönen Tages bilden.

Folgende Schutzgebiete berühren das Gemeindegebiet:

Rott am Inn

Rott am Inn ist benannt nach dem Flüsschen Rott, das östlich von Feldkirchen in den Inn mündet. Die Urkundenform „ad Rota“ (769) und „flumen qui dictur Rota“ (773) sowie die mundartliche Form Roud verweisen auf „Rotaha“, was so viel wie „roter Bach“ bedeutet. 1081 wurde die Gründung des Benediktinerklosters durch den Pfalzgrafen Kuno I. und dessen Ehefrau Uta von Dießen urkundlich erwähnt. Für das 12. Jahrhundert ist der Bau einer romanischen Basilika belegt, 1142 erhielt das Kloster von Papst Innozenz II. das Recht auf freie Abtwahl. 1485 ließ Johannes Held anlässlich der 400-Jahr-Feier des Klosters das kunsthistorisch bedeutsame Stiftergrab errichten, das heute in der Kirchenvorhalle steht. Das Kloster Rott am Inn verfügt über umfassende Landbesitzungen u. a. im Bayerischen Wald und in Tirol.

Im Dreißigjährigen Krieg kam es zum vorübergehenden Niedergang des Klosters, Ort und Kloster werden mehrfach geplündert und gebrandschatzt.

Im 18. Jahrhundert lebte das Klosterdorf allmählich wieder auf. So ließ Abt Benedikt Lutz (1757–1776) anstelle der romanischen Basilika eine neue Klosterkirche im Rokokostil erbauen, an der die namhaften Künstler ihrer Zeit mitwirken. 1786 erhielt das Kloster eine eigene Sternwarte, es verfügte über umfassende mineralogische Sammlungen, war zeitweise Lehrstätte für die Novizen des Benedikterordens und genoss insgesamt einen überregional bedeutsamen Ruf als Zentrum natur- und geisteswissenschaftlicher Forschung. Die Benediktinerabtei Rott am Inn konnte daher über die Jahrhunderte hinweg als eines der geistigen Zentren Altbayerns gelten.

Nach der Säkularisation 1803 verlor der Ort jedoch schnell an Bedeutung. Der Waldbesitz wurde verstaatlicht, klösterliche Besitzungen wurden versteigert, die Klosterkirche wurde einfache Pfarrkirche. 1850 schließlich erwarb Georg Kaiser die frühere Klosterbrauerei, deren Geschäftsleitung 1956 Marianne Strauß übernahm.[4]

Durch die Eröffnung der Bahnstrecke Rosenheim–Mühldorf wurde Rott am Inn am 1. Mai 1876 an das Eisenbahnnetz angeschlossen, ab 1910 auch an die elektrische Versorgung.

Am 1. Januar 1882 wurde die Gemeinde Feldkirchen eingegliedert.[5]

1937 fielen große Teile des Klostergebäudes einem Großbrand zum Opfer, der kunsthistorische Schaden ist immens. Ab 1945 etablierte sich eine breit gefächerte Gewerbestruktur am Ort. 1983 feiert Rott am Inn sein 900-jähriges Bestehen im Rahmen eines umfassenden Festprogramms. 1988 wurde der ehemalige bayerische Ministerpräsident Franz Joseph Strauß in Rott am Inn beigesetzt.

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3006 auf 4067 um 1061 Einwohner bzw. um 35,3 %.

77 % der Einwohner sind katholisch, 7 % evangelisch.[6] Die Katholiken gehören der Pfarrei St. Peter und Paul im Erzbistum München und Freising mit der Pfarrkirche St. Marinus und Anianus und der Filialkirche Unsere Liebe Frau (Feldkirchen) an. Die Lutheraner sind der Kirchengemeinde Wasserburg am Inn der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zugeordnet.

Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[7]

  • CSU: 33,4 % (5 Sitze)
  • SPD: 8,6 % (ein Sitz)
  • Bürger für Rott: 46,5 % (8 Sitze)
  • Rotter Forum: 11,5 % (2 Sitze)
Wappen Gde. Rott am Inn
Wappen Gde. Rott am Inn
Blasonierung: „In Rot über grünem Dreiberg zwei mit blauen Spitzhelmen bekrönte und unten verbundene silberne Türme, denen ein silberner Querfluss unterlegt ist.“[8]
Wappenbegründung: Die beiden Türme als Hauptfigur des Wappens entsprechen einem erstmals im Jahre 1358 nachgewiesenen Siegel der ehemaligen Benediktinerabtei. Der grüne Dreiberg im Schildfuß weist auf die erhöhte Lage von Ort und Kloster über dem Inntal hin. Das den Türmen unterlegte silberne Band versinnbildlicht den Fluss Inn.
Kloster Rott am Inn

Wirtschaftliche Grundlage ist die Landwirtschaft und eine Anzahl gut fundierter Gewerbebetriebe.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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  • Franz Josef Strauß (1915–1988), ehem. bayerischer Ministerpräsident, in Rott am Inn beerdigt
  • Gottfried Hain, Gönner der Gemeinde
Commons: Rott am Inn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Rott a.Inn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Oktober 2021.
  3. Gemeinde Rott a.Inn in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 22. Mai 2021.
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 29. September 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rottinn.de
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 589.
  6. Zensus 2011
  7. Gemeinderatswahl Rott a. Inn 15. März 2020, Amtliches Endergebnis. 9. April 2020, abgerufen am 24. Dezember 2020.
  8. Eintrag zum Wappen von Rott am Inn in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte